Das neue NORMAL

Home-Office, die Cyber-Gefahrenlage und wie wir uns insgesamt  besser einrichten können

 

Der Winter war lang, die Akkus sind aufgebraucht, und die Arbeit im Home-Office hat ihren Preis. Während sich die angeordnete Heim-Isolation der Belegschaft und Angestellten wohl positiv auf die Verbreitung von C-Viren auswirkt, hat die Verbreitung von digitalen Viren Konjunktur. Und das nicht erst, seit Sicherheitslücken auf Exchange-Servern bekannt wurden.

Cyberkriminelle nutzen die Situation nur allzu gerne aus, um Phishing-Mails („Dringende Information: Infizierter Kollege“; „Das sind die neuen Corona-Regelungen“; „Terminfindung zur Impfung“; „Aktualisierung Office 365“ etc. ) zu versenden. Ransomware, fingierte Websites (MNS-Schutz) und gezielt platzierte Spionage-Software haben in den vergangenen Monaten ebenfalls zugenommen. Mit einer dezentral im Home-Office verteilten Work-force sind unweigerlich neue Angriffs-Vektoren für Cyberkriminelle entstanden. Unzureichend geschützte Computer und Netzwerke im Home-Office bieten dabei ausgezeichnete Angriffsflächen. Aber auch die Verbindungen, über die Mitarbeitende aus dem Homeoffice arbeiten, sind oft nicht oder nur unzureichend gesichert.

Dazu kommt noch, dass Geräte häufig von mehreren Familienmitgliedern genutzt werden (ja, wohl auch Firmengeräte wenn es zu Nutzungs-Engpässen kommt) und dass Endgeräte und ausgedruckte Dokumente mit sensiblem Inhalt häufig nicht entsprechend versperrt oder entsorgt werden können (Die wenigsten haben einen Reißwolf oder Holzofen in den eigenen vier Wänden).

Als nachvollziehbarer, tief menschlicher Faktor ist schließlich auch noch eine vorherrschende allgemeine Verunsicherung, sicher auch Langeweile oder fehlende Arbeitslust aufgrund der trotz unzähliger Tele-Konferenzen relativ isolierten Arbeitsumgebung zu nennen.

Die akute Disruption des ersten Pandemie-Schocks vor einem Jahr hat sich längst in eine bleibende Realität verändert: Das neue „normal“ quasi.

Das ortsunabhängige Arbeiten wie wir es uns immer gewünscht haben, ist also schneller gekommen als gedacht. Für die Digitalisierung war es ein enormer Wachstumsschub, auch Informationssicherheit gehört gewissermaßen zu den „Gewinnern“ der Pandemie.

Soweit, so gut. Doch:

Wie geht es uns damit?

Was können wir im Kleinen tun, um im Home-Office bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen? Hier sind eine Handvoll erprobter Ansätze, um das neue „normal“ erträglicher zu machen.

Einfache Tipps um das Home-Office annehmlicher zu machen

  • Ritualisieren Sie Arbeitsbeginn und -ende: Ein kurzer Spaziergang um den Block hilft, um das private vom beruflichen zu trennen und etwas Abstand zu bekommen. Das hat für den Körper wohl auch tiefere Bedeutung: Durch die Bewegung weiß Ihr System, dass etwas Neues dran ist. (Stichwort Ortsneuronen)
  • Stehen Sie ab und zu auf und strecken Sie sich. Ihr Körper freut sich jedenfalls über ein paar Dehnübungen oder einen Sonnengruß zwischendurch!
  • Nehmen Sie sich 5min für sich. Was wir uns im herkömmlichen Büro nicht erlaubt hätten, könnte hier Gewohnheit werden: Das Revival des guten alten Power-Nap. Fünf Minuten in horizontaler Lage auf der Yoga-Matte oder der Couch tun oft Wunder, und wir sind nachher wieder frisch zum weiterabrbeiten.
  • Schalten Sie zwischendurch ab. Das Deaktivieren der Kamera bei eher entbehrlichen Meetings bringt ebenfalls Möglichkeiten, den Körper zu spüren oder anderen Tätigkeiten nachzugehen, während Ihre Ohren zuhören.
  • Achten Sie auf Ihr Bauchgefühl – Auch im digitalen Raum! Das gilt nicht nur beim Ansehen von zweifelhaften Websites oder Phishing-Mails sondern auch für das Einchecken mit sich selbst zwischendurch: Was brauche ich eigentlich gerade? Achtsamkeitsglocken (z.B. als App) können das unterstützen, indem Sie daran denken immer beim Läuten einen tiefen Atemzug zu machen.