So ist es zu diesem BLOG Beitrag gekommen:
Vor Kurzem war ich selbst Teilnehmer eines Awareness-Trainings, geleitet durch einen externen Trainer. Schon nach 5 Minuten war mir leider klar, dass die folgenden 2 Stunden kein Zuckerschlecken werden würden.
Die monotone Stimme, der sehr Technik lastige Inhalt, die vorwurfsvollen Kommentare und die nicht vorhandene visuelle Unterstützung würden es mir nicht leicht machen, mich auf das Wesentliche – den Inhalt – zu konzentrieren.
Damit die Zeit nicht vollends verschwendet ist, habe ich mir während des Vortrages überlegt, welche Eigenschaften meiner Meinung nach ein „gutes“ Awareness-Training hat.
Ein Training also, welches solche Feedbacks von Teilnehmern bekommt:
„Die Veranstaltung war sehr gelungen, äußerst kurzweilig, amüsant und vor allem auch mit informativem Mehrwert …Ob gewollt oder nicht, aber die berühmte Digitalisierung greift um sich und es schadet definitiv nicht darüber etwas mehr zu wissen. Das Schöne dabei: Es bedarf keiner großartigen IT-Kenntnisse, denn der Inhalt wurde so aufbereitet, dass er verständlich und humorvoll war, ohne Rocket Science verstehen zu müssen.
Danke für diese Möglichkeit an Euch, die da mit Herzblut daran arbeiten (als Personalentwickler, der selbst Aus-/Weiterbildungen organisiert/administriert, weiß ich durchaus, welch Aufwand dahintersteckt), aber auch Hrn. Krenn für einen lehrreichen Vortrag, wo aktive Partizipation erwünscht war und der mit dem Spiel einen sehr cleveren Ansatz des intrinsischen Nachdenkens geweckt hat. … Sicherheit ist sicherlich mit Schritten aus der Komfortzone verbunden, lohnt sich aber jedenfalls, denn die Zores danach werden exponentiell größer.“
#stolzbin
Here we go!
Der erste Eindruck: Die Einladung
Eine attraktive Einladung macht den Mitarbeitern Lust, dem Thema Zeit zu widmen. Im besten Fall sagt der Empfänger zu sich: „Da muss ich dabei sein.“
Mehr zum Thema „So sieht die perfekte Einladung für Veranstaltungen aus„ hier: https://doo.net/de/knowhow/2018/09/12/die-perfekte-einladung-fur-veranstaltungen/
Eine Struktur gibt Orientierung
Analog zu Briefen, Filmen oder Büchern benötigt auch ein gutes Training Struktur. Bewährt hat sich die 3-Teilung Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Die Einleitung sollte Neugierde wecken. Bewährt haben sich dazu Geschichten. Denn Geschichten bleiben in Erinnerung, werden zumeist lebhaft – also mit Emotionen – erzählt und bringen die Teilnehmer vielleicht sogar zum Lachen. Je eher sich die Teilnehmer mit den Geschichten identifizieren können, umso eher werden sie aufmerksam sein und sich am Rest des Trainings beteiligen.
Im Hauptteil, der ebenfalls in 3 Themenbereiche gegliedert werden kann, senden wir dann konkrete Botschaften. Wenn die Empfehlungen/Botschaften nicht nur für den beruflichen, sondern vielleicht sogar für den privaten Alltag sinnvoll sind, werden sie eher umgesetzt.
Sei kreativ und mutig! Frontalvorträge sind von Vorgestern!
Ich streue immer wieder gerne kleine Übungen ein. „Sortieren Sie diese Mails vom höchsten zum geringsten Risiko“ oder „Vergeben Sie ein Passwort nach folgenden Kriterien…“ bzw. „Wenn Sie Ihre eigene Firma angreifen würden, wo würden Sie starten?“
Aber ACHTUNG: Weniger ist mehr – überfordern wir unsere Teilnehmer nicht.
Nach jedem Kapitel können wir z.B. 3 Key-Take-Aways mit auf den Weg geben und immer wieder Fragen stellen.
Der Schluss sollte keine neuen Inhalte mehr vermitteln. Vielmehr fassen wir das Gehörte noch einmal zusammen und stellen uns den Fragen der Teilnehmer. Ich plane nach dem Ende immer noch 15 Minuten Reserve ein, damit die Teilnehmer auch persönliche Fragen direkt an mich richten können.
Der Inhalt ist an die Zielgruppe angepasst
Und die Zielgruppe sind selten nur Techniker! Wir machen keine Angst, sondern bemühen uns, den Teilnehmern das WARUM verständlich zu machen. Warum ist Informationssicherheit wichtig? Welche Erwartung hat das Unternehmen an mich?
Je klarer, verständlich, witziger, näher am Teilnehmer und reicher an Geschichten wir das machen – umso eher werden wir gehört und erreichen unser Ziel.
So oft als möglich beziehen wir die Teilnehmer ein – machen sie zu einem Teil des Erlebnisses.
Der Trainer versteht sein Handwerk
Gute Trainer besitzen neben der fachlichen Tiefe vor allem pädagogische Fähigkeiten. Sie wissen, wie Menschen lernen und wachsen.
Ein selbstbewusster, humorvoller Trainer begeistert seine Zuhörer.
Er kommuniziert die Inhalte abwechslungs- und methodenreich. Er wechselt bewusst seine Position, variiert seine Stimme, Mimik und Gestik.
Fazit
- Ein gutes Awareness Training fällt nicht vom Himmel.
- Attraktive Einladungen füllen unsere Termine.
- Struktur gibt Orientierung.
- Wir agieren nicht belehrend, sondern unterstützend und verständnisvoll.
- Professionelle Trainer machen den Unterschied, denn neben dem Inhalt ist auch das Delivery von großer Bedeutung.