Vom Aufsetzen eines LMS (Learning Management Systems)

Die Zeichen stehen auf E-Learning: Erfahrungen & Nützliches

Als Lektor an 2 Fachhochschulen und mit 3 schulpflichtigen Kindern in einem Haushalt lebend, gibt es zum Thema digitales Lernen dieser Tage (Stichwort Corona-Krise) einiges Interessantes zu berichten.

Ich lebe mit 3 schulpflichtigen Kindern in einem Haushalt und erlebe dieser Tage viele interessante Dinge. Die 3 Kinder verteilen sich auf 2 Schulen – alle Unterstufe AHS. Jede der beiden Schulen hat ein LMS im Einsatz. Moodle – um genau zu sein. Wirklich großflächig verwendet werden diese Systeme scheinbar erstmals erst seit 16. März 2020. Und just an diesem Tag, als die Systeme erstmals wirklich benötigt worden wären – waren sie auch gleich überlastet.

Eine Schule hat daraufhin auf ein anderes, extern betriebenes System umgestellt (showbie). Einem amerikanischen Anbieter. Dort werden seither Unterlagen für die Kinder zur Verfügung gestellt. Wie das mit dem Datenschutz zusammenläuft, wenn für jeden Schüler ein Account angelegt wird – keine Ahnung. Jedenfalls funktioniert dieses System ganz gut und ist übersichtlich. Die zweite Schule hat sofort ein neues Moodle aufgesetzt, nachdem das bestehende ständig überlastet war. Seither funktioniert auch dort alles einwandfrei.

LMS an der Hochschule

Die beiden Hochschulen, an welchen ich als Lektor tätig bin, setzen seit vielen Jahren Moodle in der Lehre ein. Sämtliche Unterlagen werden den Studierenden dort zur Verfügung gestellt – auch Tests können und werden auf diesem Wege durchgeführt. Auf den Ansturm, welcher mit dem 16. März eingesetzt hat – war aber auch nur eine der beiden Hochschulen vorbereitet. Die andere hat die digitale Lehre erstmal für 2 Tage ausgesetzt um die Systeme aufzurüsten.

LMS für die eigene Firma

Seit 2 Jahren betreiben wir ein eigenes LMS um unseren Interessenten und Kunden dort unsere elearnings zur Verfügung zu stellen. Beim Auswählen und Aufsetzen eines solchen Systemes gilt es einige Dinge zu beachten:

  • Anforderungen genau niederschreiben und priorisieren (Empfehlung: Weniger ist mehr – Hauptsache sie finden ein Produkt, welches die MUSS-Kriterien erfüllt)
  • Sizing des Servers (Plattenplatz, Prozessoren, Internetanbindung)
  • Wie authentisiere ich die Benutzer (ADFS, lokal, …)
  • Welche Lerninhalte möchte ich den Benutzern zur Verfügung stellen?
  • Welche Lernpfade, Zertifikate, Tests usw. sollen zur Verfügung stehen?
  • Überlegungen zum Datenschutz
  • Backup und Recovery

Nutzen eines LMS

Welchen Nutzen hat ein LMS – egal ob dies auf dem eigenen Server oder in der Cloud betreiben wird?

  • Mittels Lernpfaden können bestimmten Mitarbeitern einheitlich und gezielt Fähigkeiten vermittelt werden (Kompetenzorientierte Wissensvermittlung).
  • Der Fortschritt der Wissensvermittlung kann einfach und strukturiert erfolgen, wodurch bestimmten Stakeholdern ein Nachweis erbracht werden kann (Compliance).
  • Nachweisbare Abfrage erlangter Kompetenzen und das Ausstellen von Zertifikaten.

Fazit

Bei allen negativen Begleiterscheinungen und einschränkenden Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus, lassen sich auch viele positive Aspekte ableiten. Vor allem in Bezug auf das digital gestützte Lernen ist – meinem subjektiven Gefühl nach – in den letzten Tagen mehr vorangegangen als in den letzten Jahren. Aus der Not eine Tugend machen – das gefällt mir!

Mehr und mehr Pädagogen verwenden digitale Medien zur Wissensvermittlung. Ein gutes LMS ist die Basis moderner Wissensvermittlung. Diese basiert selbstverständlich auf Präsenzeinheiten und wird durch digitale Lerneinheiten ergänzt.